6.1 Grauwerttransformation
Wenn ein Bild nur wenige der zur Verfügung stehenden Grauwerte nutzt, kann man die genutzten Grauwerte durch eine geeignete Transformation so ausdehnen, daß die Werte gleichmäßig im Bild vorkommen.
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Bild 6.1 |
Unter Umständen wird dann ein Bild für das menschliche Auge besser erkennbar, da die Kontrate zwischen den einzelnen Wörten höher werden. Abbildung 6.1 zeigt links ein Bild mit 256 Grauwerten, das rechte Bild benutzt dagegen 569 Werte, wodurch viele Einzelheiten deutlicher werden. Hier wurden also die Grauwerte gespreizt.
6.2 Morphologie
Es gibt verschiedene morphologische Operationen, die Erosion, Dilation,
Opening, Closing, Hit-and-Miss, Thinning und Thickening. In Bild 6.2 sind
das ursprüngliche Objekt (a), das Strukturelement (b), das Bild nach
Erosion (c) und nach Dilatation (d) dargestellt. Die Operationen funktionieren
folgendermaßen:
Erosion: man schiebt das
Strukturelement (b) über das Bild, so daß jeder Punkt einmal
vom Aufpunkt von (b) (hier das Pixel mit dem weißen Punkt) berührt
wird. Nur wenn alle Pixel von (b) in (a) enthalten sind, wird das Pixel,
an dem der Aufpunkt sich befindet, in die Ergebnismenge (c) genommen.
Entsprechend umgekehrt funktioniert die Dilatation: immer da, wo der
Aufpunkt ein Pixel von (a) trifft, werden alle Pixel, die (b) momentan
überdeckt, in die Ergebnismenge (d) aufgenommen.
Man kann sehen, daß diese Operationen nicht rückgängig
gemacht werden können, also Informationen verlorengehen. Durch Auswahl
des geeigneten Strukturelementes kann man bestimmen, welche Information
wichtig sind und erhalten bleiben, und welche nicht.
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Bild 6.2 (Klicken Sie auf das Bild, um es deutlicher zu sehen.) |
6.3 Skelettierung
Die Definition eines Skelettes ist nicht besonders genau, weshalb es
auch sehr viele unterschiedliche Ansätze für die Lösung
dieses Problems gibt.
Die einzigen allgemeingülten Einschränkungen sind folgende:
(aus [1])
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Bild 6.4 (Klicken Sie auf das Bild, um es deutlicher zu sehen) |
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Bild 6.5 (Klicken Sie auf das Bild, um es deutlicher zu sehen) |
Oder man stellt sich vor, am ganzen Rand wird gleichzeitig ein Grasfeuer
entzündet, das sich zur Mitte ausbreitet. Die Linien, wo sich zwei
Feuerfronten treffen und sich auslöschen, sind weiß dargestellt.
Daraus ergibt sich, daß jeder Punkt auf einer solchen Linie denselben
Abstand zu mindestens zwei Randseiten hat.
Auch eine Skelettiering mittels eines Potentialfeldes ist möglich.
Man erstellt ein virtuelles elektrostatisches Feld und erhält im Falle
von einem einfachen Rechteck (Bild 6.6) die Linien als Skelett, an denen
sich alle anderen Linien treffen.
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Bild 6.5 |
6.4 Segmentierung
Ein Bild zu segmentieren, bedeutet eine Zusammenfassung "inhaltlich
zusammengehöriger Regionen" (aus [1]),
die z.B. anhand ihrer ähnlichen
Grauwerte als solche erkannt werden. Dies passiert bei den punktorientierten
Verfahren. Da hier aber nur von den Grauwerten ausgegangen wird und keine
größeren Zusammenhänge berücksichtigt werden, eignen
sie sich nur für relativ einfaches Material. Daneben gibt es die
kantenorientierten
Verfahren. Da oft Regionen zusammengehören, die eine glatte Kontur
haben, kann man Bilder anhand dieser segmentieren. Außerdem gibt
es noch den Ansatz, sich an den Regionen orientieren, indem man alle Pixel
zusammenfaßt, die "zusammenhängend"(*)
sind.
Der vierte Ansatz richtet sich nach der Textur von Regionen, d.h. die
Oberflächenstruktur.
Abbildung 6.7 zeigt links ein Originalbild. Es wurde segmentiert (rechts),
wodurch 3 Regionen zusammengefaßt werden konnten
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Bild 6.5 (aus [4]) |